Aufbaujahre: 1929 1948
Inzwischen entwickelte sich auch eine Freundschaft mit dem Braunschweiger Mandolinenverein von 1912. Für einen
Konzertbesuch 1931 in Braunschweig wurden sechs Mark Fahrtgeld aufgewandt, damals viel Geld. Bereits ein Jahr
zuvor war Concordia dem Bund der Zupfmusiker beigetreten.
Nun beginnt man auch mit der Schulung von Nachwuchsspielern. Der damalige Kantor Gustav Kienbaum ist hierbei
eine gute Hilfe, da er für den Schulchor Mandolinen und Mundharfen anschafft. Zu Weihnachten 1932 kann das
Kinderorchester bereits sein Debütkonzert im Saal des Schützenhofes geben.
Aufgrund der gestiegenen Mitgliederzahl muss sich der Verein auch um neue Übungsstätten kümmern; bisher hatte man
immer noch die Küche der Bischofs zweckentfremdet. Das kommt es zupass, daß die Freien Turner, die
Arbeiter-Liedertafel, der Reichsbanner und andere Gruppen der Arbeiterbewegung am Steinfeld Ecke Elmstraße in
Eigenleistung eine neue großzügige Unterkunft errichtet hatten. Concordia erwirbt einen Anteil und besitzt damit
einen eigenen Übungsraum. Doch schon im folgenden Jahr 1933 ist es damit wieder vorbei: Nach der nationalsozialistischen
Machtübernahme wird das Gebäude von SA und Hitlerjugend einkassiert. Nur mit großer Mühe gelingt es dem Mitglied
Oskar Wendt, den Notenschrank und seinen wertvollen Inhalt zu retten.
Nach kurzem Spielverbot darf Concordia bald wieder seinen Spielbetrieb aufnehmen. Seitens der Mächtigen ist man
sogar erfreut, wenn der Club bei den Festen von Kraft durch Freude oder bei Wunschkonzerten mitwirkt. Trotzdem
stagniert die Mitgliederzahl: In der Zeit von 1933 bis 1943 sind nur acht Neumitglieder verzeichnet.
Kriegsbedingt ruht das Vereinsleben von 1944 bis 1948 völlig und kann erst am 1. Oktober 1948 wieder aufgenommen
werden.
|